Sich auf die Wirkung des Lichts zu konzentrieren ist zunächst ungewohnt. Letztlich kann man jedoch auch auf diesem Gebiet eine Sensibilität aufbauen, um die zunächst nur intuitiven und unbewussten Empfindungen nach und nach als bewusste Wahrnehmungen beobachten zu können. Diese Wahrnehmungen lassen sich dann ebenso reflektieren, wie es in der "handfesteren" Gestaltung z.B. mit Proportionen, Formen, Aufteilungen etc. üblich ist.

Um sich auf die Wirkungsweise von Licht einzulassen ist es zunächst sinnvoll sich in einen vereinfachten Raum zu begeben und verschiedene Lichtwirkungen in Szenen zu erforschen und zu vergleichen. Schon befinden wir uns im Bereich des Theaters, in dem gerade dies durch die Lichttechnik erreicht und eingesetzt wird.

Hier möchte ich ein solches Experiment darstellen und hoffentlich nachvollziehbar machen. Das Experiment wird grob unterteilt in Licht-Farbe, -Raum, -Objekt und -Sequenz. Natürlich gibt es noch viele andere Aspekte, welche die Qualität und somit die Wirkung des Lichts beeinflussen, wie z.B. Intensität, Farbspektrum, Dauer der Wahrnehmung, äußere Umstände usw.

Es muss erwähnt werden, dass sich viele Faktoren des Lichts nicht ausreichend dokumentieren lassen. So sind Kameras nicht in der Lage alle Faktoren festzuhalten und Bildschirme nicht einmal in der Lage die festgehaltenen Faktoren wahrheitsgetreu wiederzugeben. Deshalb kann diese Darstellung nur eine Ahnung von echter Lichtwirkung geben.
( Sie selbst haben vielleicht schon einmal versucht einen Sonnenuntergang zu fotografieren und waren von dem Ergebnis enttäuscht.)